Übung – Technische Hilfeleistung

Ein Auto hat sich auf der Landstraße überschlagen und ist auf der Beifahrerseite liegengeblieben. Der Fahrer hängt im Sicherheitsgurt, ist jedoch ansprechbar. Dies war das Szenario einer Übung in Technischer Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen, welche die Freiwillige Feuerwehr Nonnenroth nun absolvierte.

Zunächst galt es, das Fahrzeug zu stabilisieren. Dazu wurden Holzklötze unter die Beifahrerseite geschoben. An der Unterseite des Autos wurden Bandschlingen angeschlagen, die am Mannschaftsbus befestigt wurden. Dadurch konnte das Auto nicht umkippen.

Gleichzeitig kümmerte sich ein Trupp um die Versorgung des Verunfallten, während ein weiterer Trupp den Brandschutz sicherstellte: Da Öl oder Treibstoffe auslaufen und sich am heißen Motor entzünden können, besteht nach einem Unfall die Gefahr, dass ein Fahrzeug in Brand geraten kann. Eine spektakuläre Explosion wie im Film gibt es nicht. Jedoch soll ein Auto, aus dem gerade ein Mensch gerettet wird, nicht zu brennen anfangen. Daher liegen ein Feuerlöscher und ein Strahlrohr bereit, um jedes Feuer bereits im Keim zu ersticken. Zudem wurde die Unfallstelle abgesichert.

In der Übung wurde probiert, den Fahrer über die Frontscheibe zu retten. Diese wurde zur Hälfte herausgenommen, diente so als Auflage für das Spineboard.

Im Anschluss wurde das Auto auf die Räder gestellt und noch die sogenannte „große Seitenöffnung“ geübt: Damit schafft die Feuerwehr möglichst viel Platz, um einen Verletzten aus einem Auto schonend zu retten. Zunächst wurde die vordere, dann die hintere Tür mittels Spreizer aus der Verankerung gedrückt. Dann wurde die B-Säule mittels Schere durchtrennt. Schließlich wurden die A-, C- und D-Säule des Kombi durchschnitten und das Dach zur Beifahrerseite weggeklappt.

Die Übung fand auf dem Hof des Feuerwehrstützpunktes in Hungen statt und war von Patrick Dehnhardt ausgearbeitet worden. Christian Seibert von der Feuerwehr Hungen-Kernstadt unterstützte den Aufbau und half mit Rat und Tat beim Umgang mit den hydraulischen Geräten. Das Übungsfahrzeug hatte die Firma Lochschmidt zur Verfügung gestellt.

Für zusätzliche Belastung beim Umgang mit den schweren Werkzeugen wie Schere und Spreizer sorgten die Mund-Nasen-Bedeckungen, die aufgrund der Covid-19-Hygienevorschriften während der gesamten Übung getragen wurden.