Nonnenroth (de). Für die Freiwillige Feuerwehr Nonnenroth war 2019 ein arbeitsreiches Jahr: Die Anzahl der Einsätze hatte sich im Vergleich zum Vorjahr von 14 auf 28 verdoppelt. Nonnenroth ist jedoch kein gefährliches Pflaster geworden. Die hohe Zahl der Alarmierungen resultiert daraus, dass man nun tagsüber die Feuerwehr der Hungener Kernstadt bei Einsätzen unterstützt.
Das Jahr begann bereits direkt mit einem Großeinsatz, als in Utphe ein Werkstattkomplex niederbrannte. Im eigenen Dorf musste am 7. Juli dann ein Scheunenbrand bekämpft werden. Ein Waldbrand sowie ein Feuer in einem Transformatorenhäuschen, beide in der Kernstadt, stechen beim Blick aus der Jahresstatistik hervor. Diese listet unter anderem neun Brandeinsätze und fünf Hilfeleistungen nach Verkehrsunfällen auf. Sieben Mal rückten das Nonnenröther TSF-W und der Mannschaftsbus zu ausgelösten Brandmeldeanlagen aus. Letztgenanntes Fahrzeug wurde im Sommer im Rahmen einer Beschaffungsaktion der Stadt Hungen durch ein nagelneues Exemplar ersetzt. Der Feuerwehrverein unterstützte diese Investition. In den kommenden Jahren soll zudem das nun rund 30 Jahre alt TSF-W durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden.
Wehrführer Stefan Leipold freut sich über 26 Aktive, davon drei Frauen. Mit Lukas Hennecke und Justin Kronhardt wurden zwei „Neue“ begrüßt. Sechs Mitglieder der Jugendfeuerwehr stehen zudem in den Startlöchern, um die Einsatzabteilung zu unterstützen. Vier Feuerwehrleute versehen ihren ersten Dienst in einer anderen Feuerwehr, unterstützen aber weiterhin die Nonnenröther Einsatzabteilung. Stolz ist er zudem auf eine sehr gute Ausrückezeit: Im Schnitt vier Minuten nach Alarm rückt das erste Auto aus. In den 240 Sekunden müssen die Ehrenamtlichen von Zuhause oder dem Arbeitsplatz zum Gerätehaus gelangen, sich dort umziehen und ins Fahrzeug einsteigen.
Der Ausbildungsstand ist gut: So sind beispielsweise drei Zugführer, sieben Gruppenführer und zwölf Truppführer unter den 26 Aktiven zu finden. Mit elf Atemschutzgeräteträgern, die gerade bei Brandeinsätzen unersetzlich sind, ist Nonnenroth für das Hungener Stadtgebiet eine sichere Bank.
Dieser Ausbildungsstand wurde mit zahlreichen Lehrgangsbesuchen noch verbessert: Maximilian Bock nahm erfolgreich am Lehrgang Gruppenführer sowie am Atemschutzgeräterträger-II-Lehrgang teil. Jörg Göttsche besuchte das Seminar Führungslehre Baustein B. Stefan Leipold nahm an der Fortbildung für Atemschutzgeräteträger in der Brandsimulationsanlage in Kassel teil. Philipp Loos besuchte die Lehrgänge Truppführer und Atemschutzgeräteträger-II-Lehrgang sowie die Fortbildung für Atemschutzgeräteträger in der Brandsimulationsanlage der AGBFT in Buseck. Julian Rossbach nahm erfolgreich am Lehrgang Zugführer teil. Lukas Schneider besuchte den Lehrgang Umgang mit der Motorsäge. Bernd Wirth nahm erfolgreich am Lehrgang Sanitäter der Feuerwehr teil. Max Wirth besuchte den Erste-Hilfe und Grundlehrgang.
Um im Einsatzfall schnell und sicher helfen zu können, sind Übungen unersetzlich. Wehrführer Stefan Leipold berichtet von 20 theoretischen und praktischen Übungen. Höhepunkte waren dabei eine Großübung mit Hungen und Villingen auf dem Hof Wiesental, zwei Übungen zum Thema Verkehrsunfall sowie die Möglichkeit, einen Blick in die Ausrüstung eines Rettungswagens zu werfen. Beim Dienstsport unter Leitung von Burkhard Hoppe hielten sich die Feuerwehrleute fit.
Auch außerhalb des Dorfs engagieren sich viele Mitglieder für die Feuerwehr. Maximilian Bock, Steffen Müller und Julian Rossbach sind als Wertungsrichter bei Jugendfeuerwehrwettkämpfen seit Jahren im Einsatz, Rossbach ist zudem stellvertretender Kreisjugendwart. In der Hungener Stadtjugendfeuerwehr sind Janina-Kristin Göttsche als stellvertretende Stadtjugendwartin und Patrick Dehnhardt als Schriftführer aktiv. Stefan Leipold ist Ausbilder Atemschutz im Hungener Stadtgebiet, Marko Hoppe und Bernd Wirth sind Mitglieder der Technischen Einsatzleitung, Maximilian Bock Ansprechpartner für den Digitalfunk.
Trotz dieser guten Zahlen weiß man in Nonnenroth, dass die Hungener Feuerwehren nur gemeinsam stark und schlagkräftig sind. Eine gute Zusammenarbeit sowohl innerhalb der Schäferstadt als auch mit den Nachbarorten ist darum ein zentrales Anliegen.
Wer sich auch in der Freiwilligen Feuerwehr Nonnenroth engagieren möchte, ist stets herzlich willkommen.